Eine Baufinanzierung wird immer bestimmt von der langfristigen Bonität des Antragstellers und der Werthaltigkeit des Objektes. Daher gibt es grundsätzlich kein „zu jung“ oder „zu alt“.
Im nachfolgenden Artikel zeigen wir Ihnen die Besonderheiten für die Altersgruppen ab 20 Jahre und ab dem 50. Lebensjahr auf.
Die Mehrheit der Deutschen erwirbt eine Immobilie irgendwann im Lebensalter zwischen 30 und 50 Jahren. Wer derzeit zum ersten Mal eine Eigentumswohnung oder ein Haus kauft beziehungsweise baut, ist im Schnitt deutlich über 40 Jahre alt.
Es gibt plausible Gründe, warum Menschen gerade in dieser Lebensphase in die eigenen vier Wände investieren. Das Eigenheim gehört schließlich zu den größten Finanzentscheidungen im Leben. Besonders in Zeiten steigender Mieten und niedriger Zinsen kann sich die eigene Immobilie lohnen. Ist die Immobilie im Ruhestand ( ganz oder teilweise ) lastenfrei ergeben sich oft erhebliche Aufwandssenkungen im Vergleich zu den alternativen Mietausgaben. Gerade in Zeiten niedrigen Sparzinsen lässt sich oft keinen ausreichende Finanzrücklage bilden, um die ( ständig steigenden )Mietzahlungen im Ruhestand abzudecken.
Daher kann die eigene Immobilie eine sehr rentable Investition sein.
Es ist schon verlockend. Der aktuelle Zinsaufwand liegt in den meisten Fällen unterhalb der aktuellen Miete (ohne Nebenkosten),
so dass allein der Wechsel vom Mieter zum Eigentümer eine Ersparnis beziehungsweise einen ( kostenlosen ) Tilgungsanteil
ergibt.
Bei den unterschiedlichen Altersgruppen ( ab 20 Jahren, 30 bis 40 Jahre, über 50 Jahre bei Beginn der Baufinanzierung ) sind unterschiedliche Kriterien zu beachten.
Je früher man eine Immobilienfinanzierung beginnt, desto lukrativer ist das Eigenheim. Gerade in jungen Jahren stehen viele
vor der Entscheidung in Miete zu gehen oder für einen nahezu identischen Aufwand eine eigene Wohnung zu finanzieren.
Vorteile:
* Als alleinstehende Person ist der Wohnraumbedarf deutlich kleiner als bei Familien mit Kindern. Entsprechend günstiger sind
auch die Kaufpreise.
* wer in jungen Jahren Wohneigentum erwirbt, hat sehr lange Zeit das Darlehen zu tilgen. Daher können oft sehr niedrige Raten
zur Rückzahlung vereinbart werden. Steigt dann das Einkommen besteht immer die Möglichkeit von Sondertilgungen.
* durch die laufende Tilgung wird ganz nebenbei die Immobilie entschuldet und so Eigenkapital gebildet.
* Kommt später ein Partner / Kinder hinzu reicht in den meisten Fällen der erworbene Wohnraum langfristig nicht mehr aus.
Was kaum jemand weiß: Wird die zu kleine Immobilie verkauft, dann kann die bestehende Finanzierung auf das größere Objekt
übertragen werden. So sind nicht nur die Zinsen langfristig gesichert, sondern auch ein Teil des monatlichen Aufwandes. Den
Restbetrag wird dann einfach nach finanziert. Deshalb ist es wichtig, den Aufwand beim Ersterwerb möglichst gering zu halten,
um für diese absehbaren Nachfinanzierungen ausreichend finanziellen Spielraum zu haben.
So kann eine Baufinanzierung mit Anfang 20 und junge Leute immer eine sinnvolle Alternative sein. Nicht zu vergessen: Haben die eigenen Eltern selbst Wohneigentum ergeben sich nach dem Auszug der Kinder und Teilrückzahlungen der Darlehen oft finanzielle Entlastungen, die Ihnen als Kind zu Gute kommen können.
Unsere Empfehlung:
Vergleichen Sie einfach den Mietaufwand mit dem Finanzierungsaufwand für eine eigene Immobilie. Oft ist der Mehraufwand
deutlich geringer als die Summe der Tilgungsleistungen. Klein zu beginnen und später in eine größere Immobilie tauschen kann durchaus die richtige Entscheidung sein.
Der Vorteil junger Käufer: Sie profitieren früher und dadurch insgesamt länger von ihrem Zuhause. Sie stehen beruflich am Anfang ihrer Karriere, so dass Sie mit weiteren Einkommensverbesserungen rechnen können. Dadurch steigen ihre Möglichkeiten
für Sondertilgungen / Aufbau Eigenkapital für eine größere Immobilie. In jedem Falle können Sie vor dem Eintritt in den Ruhestand die Immobilie vollständig entschulden.
Das Thema eigene Immobilie bekommt spätestens dann einen hohen Stellenwert im Leben, wenn ein fester Arbeitsplatz und ein Partner / Kinder den Lebensmittelpunkt bestimmen. Die Miete nimmt immer mehr von erzielten Einkommen weg und die Angst vor dem Ruhestand wird immer größer ( wie soll die dann noch höhere Miete von der Rente bezahlt werden ? ).
Stören dann die "lieben Nachbarn" ständig den Hausfrieden wird der Wunsch nach einem eigenen Haus mit Garten immer größer.
Das Einkommen ist gesichert, die Familienplanung ist oft abgeschlossen, so dass die Partnerin oftmals wieder in den Beruf zurück-
gekehrt ist. Die finanziellen Spielräume sind dadurch größer geworden.
Die notwendige Finanzierung lässt sich langfristig planen, so dass oft nur mit einem kleinen monatlichen Aufwand im Ruhestand zu rechnen ist ( hohe Ersparnis zum Mietaufwand ). Können dann noch flexible Sondertilgungen vorgenommen werden, kann die Entschuldung bis zum Rentenbeginn erreicht werden.
Kreditnehmer, die eine Baufinanzierung mit 50 Jahren tätigen und eine Immobilie finanzieren wollen, nehmen in Zeiten der
niedrigen Zinsen deutlich zu. Die Angst im Ruhestand alles nur für die Miete ausgeben zu müssen, lässt den Immobilienerwerb als sinnvolle Alternative erscheinen.
Meist sind zwei Einkommen verfügbar und die Kinder sind aus dem Haus ( Studium abgeschlossen ). Dann kann der Blick auf eine
auch im Ruhestand passende Immobilie ins Auge gefasst werden. Ideal ist hier Wohnraum im Erdgeschoss oder im 1. Oberge-
schoss. Sie müssen einfach 20 oder 30 Jahre "vorausdenken". Hier ist ihre persönliche Mobilität sind Sicherheit nicht mehr so gut
wie heute.
Sind zwei Einkommen vorhanden so kann eine überdurchschnittliche Tilgung (Kompensation für die relativ kurze Rückzahldauer) zur raschen Entschuldung führen. Oftmals existieren Sparpläne / Lebensversicherungen, die zum Beginn des Ruhestandes verfügbar sind. Hier kann das Kapital zur vollständigen Entschuldung der Immobilie heran gezogen werden.
Verbleibt dennoch eine Restschuld zum Rentenbeginn, dann kann das ab Beginn so geplant werden, dass nur ein geringer monatlicher Aufwand zu tragen ist.